Am Freitagmorgen wurden die Schüler des Ernst-Mach-Gymnasiums in Haar (Landkreis München) von einer drei Meter hohen Türattrappe mit Nachbildungen von Einschusslöchern begrüßt. Staunend suchten sie nach einer Erklärung.
Es handelte sich hierbei um eine Gedenkinstallation des Kurses Politik und Zeitgeschichte zur Erinnerung an das Attentat von Halle. Dort hatte ein Jahr zuvor ein Rechtsextremist versucht, mithilfe einer Schusswaffe in die Synagoge einzudringen. Als dies jedoch misslang, erschoss er vor und in einem Dönerladen zwei Menschen. Um ihre Mitschüler zum Nachdenken anzuregen, initiierten die Schülerinnen und Schüler des Q11 Kurses Politik und Zeitgeschichte diese Aktion zum Jahrestag. Dreißig Minuten später erfolgte die Aufklärung mittels einer Durchsage. In dieser Durchsage wurden zunächst, durch Audioausschnitte aus bekannten Sendungen, die Hintergründe der Aktion aufgeklärt. Danach wendeten die Schüler sich in einem Appell an die ganze Schule: Dass die Tür am Haupteingang ein Zeichen für die Abwehr solcher rechtsextremen, antisemitischen und rassistischen Taten sei und das man nur, wenn man keine Toleranz gegenüber antisemitischen und fremdenfeindlichen Aussagen zeige, etwas als Gemeinschaft bewegen könne.
Franziska Barner (Kurs Politik und Zeitgeschichte EMG Haar)